Das brachte die ®otzer schnell in Gefahr und ins Schwitzen, aber auch auf Betriebstemperatur. Denn sie nahmen den Kampf an, hieß: sie rannten mit, gingen in die Zweikämpfe und blieben dicht am Mann.
Sie verteidigten in den ersten Minuten geschickt und hatten in Benni ein stets sicheres Bollwerk im Tor.
Und langsam aber sicher ließen sie sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, sondern brachten ihrerseits RB in Bedrängnis.
So entwickelte sich ein spannendes, umkämpftes Match - weitgehend auf Augenhöhe. Da war auf der einen Seite der quirlige und ballsichere Gegner, der es immer wieder nur durch die Mitte versuchte und scheiterte.
Auf der anderen Seite bissige und gut stehende ®otzer, die sich in modernem Pressung versuchten und mit schnellen Pässen nach vorn punkten wollten.
Gute Chancen durch Freistöße von der Mittellinie bleiben leider ungenutzt.
Den Rest erledigten auf beiden Seiten die Hüter.
Chancen ja, Tore keine.
Dazwischen immer wieder Zweikämpfe.
Oder sogar "Fünfkämpfe". Ein Auf und Ab, eine Halbe Stunde lang. Es fehlte nur eins: ein Tor. So ging es mit dem 0 zu 0 in die Pause. Der Trainer war sehr zufrieden mit der Leistung seiner Jungs. Die Zuschauer hatten eine der besten ®otzer-Leistungen dieser Rückrunde gesehen. Eben 30 tolle Minuten.
Leider änderte die 31. Minute alles. Denn gleich nach Wiederanpfiff gab es eine Verkettung unglücklicher Momente. Irgendwie waren die ®otzer noch nicht wieder ganz in dem Spiel und auf der neuen Seite angekommen, da lagen sie 0 zu 1 hinten. Was RB in 30 Minuten allein nicht schaffte, wurde ihnen zum Geschenk gemacht. Ein ®otzer war wegen vergessener Flüssigkeitsaufnahme gar nicht auf dem Platz, die anderen von einem vermeintlichen Foul abgelenkt und dann hauten sie sich einen RB-Pass noch gleich selbst ins eigene Netz. 0 zu 1 in der 31. Minute. Was für ein verkorkster Halbzeitstart.
Zum Glück steckten die ®otzer und ihr bei dem Tor machtloser Hüter Jonah den Schock zunächst weg.
Sie versuchten da weiter zu machen, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten. Immer wieder den Gegner attackieren und zustellen. Die Begegnung wurde etwas ruppiger, wobei sich beide Teams aber nichts schenkten. Fouls und Freistöße auf beiden Seiten. Nur machten die ®otzer in der 42. Minute den Fehler, einen Gegenspieler in ihrem Strafraum "umzulegen". Logische Folge: Neunmeter.
Jonah hatte dabei keine Chance. 0 zu 2. Doch noch stimmte die Moral.
Weiter ging's auch nach vorn. Und es gab tatsächlich Chancen auf den Anschlusstreffer.
Jamel nahm den Pass auf, gewann sein Laufduell, stürmte aufs Tor zu und schoss.
Der ®otzer-Anhang hatte den Schuss sogar schon drin gesehen. Doch stattdessen gelang RB endlich ein richtiges Tor. Das hatte sich angedeutet, denn immer wieder spielten sie sich an die Strafraum-Grenze heran und schossen.
In der 49. Minute fand der Ball dann auch an Fuß und Körper der ®otzer vorbei ins Tor. Das war der K.O. Die ®otzer versuchten zwar weiter mitzuhalten. Aber die Moral begann zu bröckeln und der kräftezehrende Einsatz machte sich bemerkbar. Die klar bessere Mannschaft war nun RB. Die ®otzer verloren zunehmend ihre Ordnung. In der 53. Minute kassierten sie das 0 zu 4.
Sie kamen zwar dennoch zu einzelnen Chancen, aber konnten sie nicht verwerten. Zum Ende der Partie nahmen die Unterbrechungen weiter zu, weil der Schiedsrichter es zuvor versäumt hatte, mehr Disziplin in die Partie zu bringen.
Da hatte es viele Fouls von hinten in die Beine, absichtliche Handspiele und Schubser am Ball oder auch meilenweit entfernt davon gegeben. Die ®otzer traf es am Ende besonders schlimm. Erst wurde ein Spieler förmlich ausgeknockt, weil er den Volley-Schuss eines RBlers aus einem Meter voll ins Gesicht bekam. Dann schlug bei einem zweiten ein sinnlos weggeschossener Ball voll im Magen ein. Weitere Wechsel waren die Folge, was noch mehr Durcheinander auf den Positionen brachte. Für die cleveren RB-Jungs nun ein gefundenes Fressen. In den letzten zwei Spielminuten machten sie noch das fünfte und sechste Tor.
Schade für die ®otzer, denn das hatten sie nicht verdient und dem Spielverlauf wurde das Ergebnis nicht ganz gerecht. Aber die D-Jugend spielt nun mal 60 Minuten und nicht nur 30.
Fazit: Es war wieder mal eine recht hohe Niederlage, was dem Torverhältnis im Kampf um Platz 7 gar nicht gut tut. Kitzscher ist nach einem Heimsieg am Tag darauf nun punktgleich, aber eben nach Toren vor den ®otzer. Und dennoch war es ein starkes Spiel. Es gab viel Lob und manches "Was wäre, wenn ...". So brauchen sich die Jungs vor keinem Gegner verstecken. Nur Tore müssen her. Aber irgendwann zahlen sich Einsatz und Mühe auch aus.
Es spielten: Benni T., Jonah, Til, Jonas, David, Markus, Eric, Toni, Tony, Benni H., Jamel, Devin
